Prof. Dr. Hartmut Marwitz, ehem. Leiter der Entwicklung Mercedes Benz Trucks

Ein gesunder Fahrer ist ein sicherer Fahrer.
Die gegenteilige Aussage mag nicht absolut gelten, aber Krankheit am Steuer, möglicherweise mit Mitteln der Selbstmedikation bekämpft, beinhaltet zweifelsohne ein Risiko für sich und andere, das bislang weitgehend unterschätzt wurde. Allein aus purer statistischer Überlegung muss geschlossen werden, dass die 472 000 in Deutschland aktiven Fahrer, sicher ein guter repräsentativer Durchschnitt der erwerbsfähigen Bevölkerung, in gleicherweise erkranken. Nur ein Fernverkehrsfahrer wird bei Beschwerden nicht sofort zum Arzt gehen, da er einerseits unter Termindruck steht und andererseits auch bislang keine ärztliche Betreuung an der Autobahn erwarten konnte. Dies soll sich ändern.

Mit der Initiative DocStop wird eine Vision wahr, die dem Fahrer eine medizinische Beratung ggf. Betreuung an den Raststätten und Autohöfen ermöglicht und somit ein Segen für den Betroffenen aber auch für alle Verkehrsteilnehmer darstellt. Hierbei ist es wichtig, dass durch eine breite Unterstützung aus der Öffentlichkeit den Betroffenen sowohl dem Patient als auch dem Arzt die verantwortungsvolle Entscheidung leichter gemacht wird, wenn eine Diagnose ein Weiterfahren nicht mehr angeraten erscheint. Es ist erfreulich, dass die Initiative guten Zuspruch von Ärzten, Raststätten und Fahrern erhält. In einer global vernetzten Logistikwelt kann diese Aufgabe aber nicht auf  Deutschland beschränkt bleiben. Eine Ausweitung auf ganz Europa ist das Ziel.

In diesem Zusammenhang wünsche ich den Initiatoren, Rainer Bernickel und dem Europaabgeordneten Dr. Dieter-L. Koch, viel Erfolg auf diesem anspruchsvollen Weg.