Winfried Hermann, Minister für Verkehr und Infrastruktur Baden-Württemberg

Liebe Fahrerinnen und Fahrer,

Sie sind viele und Sie sind fast täglich im Einsatz: Allein in Baden-Württemberg arbeiten knapp 28.000 sozialversicherungspflichtig beschäftigte Fahrerinnen und Fahrer. Sie transportieren die Waren, die unsere Gesellschaft in kürzester Zeit verfügbar haben möchte. Damit bilden Sie das Rückgrat eines mittelständisch geprägten Wirtschaftszweiges. Dafür gebührt Ihnen vor allem anderen erst einmal ein herzlicher Dank.

Auch in Zukunft wird insbesondere auf kürzeren Strecken ein Großteil der Güter auf den Straßen transportiert werden. Gut ankommen, ein Ziel erreichen - das wünschen sich alle. Wenn aber Speditionen, Pendler und Touristen die Infrastruktur gleichzeitig nutzen wollen, sind Stau, Zeitverlust und Frust auf allen Seiten die Folge. Sie erleben auf Ihren Touren, dass für viele Verkehrsprobleme gerne die LkW-Fahrer haftbar gemacht werden.

Eine Aufwertung des Berufes in der öffentlichen Wahrnehmung ist daher aus meiner Sicht der Schlüssel zur Lösung. Auch wenn wir von Seiten der Politik nicht müde werden, den Gedanken der gegenseitigen Rücksichtnahme bei allen sich bietenden Gelegenheit zu betonen - Fairness im Verkehr kann nicht verordnet werden, sie muss sich bei den VerkehrsteilnehmerInnen aus Überzeugung entwickeln. Das funktioniert am besten, wenn sich Menschen mit gleichen Interessen austauschen und zusammenschließen. Nur organisierte Interessen werden auch wahrgenommen.
Umso mehr freue ich mich über Initiativen wie DocStop e.V., in denen sich unter einem gemeinsamen Dach Menschen engagieren, um die Arbeitsbedingungen ihrer KollegInnen und Kollegen zu verbessern. Insbesondere die gesundheitliche Belastung Ihres Berufes kann sehr hoch sein. Hier schnelle und unbürokratische Hilfe zu organisieren, erhöht die Lebensqualität spürbar.

Auch die Politik wird ihren Beitrag dazu leisten, die Rahmenbedingungen des Berufs zu verbessern. In Baden-Württemberg bauen wir in den kommenden Jahren die Zahl der LKW-Stellplätze entlang der Bundesfernstraßen massiv aus. Wir arbeiten an Konzepten, um den Verkehr noch flexibler zu steuern, Baustellen noch besser zu managen und Staus zu vermeiden. Die Anliegen der Fahrerinnen und Fahrer als großer und wichtiger Gruppe unter den Nutzern der Verkehrsinfrastruktur haben wir dabei immer auf dem Schirm. Denn wir wissen, wie schwierig Ihr Beruf ist – und wie wichtig er ist für das Funktionieren unserer Wirtschaft und Gesellschaft.